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Nach der Corona-Pandemie:Fünf Jahre nach dem ersten Lockdown – haben wir alles vergessen oder etwas gelernt?

„Wir empfehlen, die Maßnahmen und ihre Wirkungen nach Abklingen der Pandemie auf allen Ebenen gründlich zu untersuchen“ (Heiner Fangerau, Alfons Labisch, 2020).
Was da noch kommen mag
Datum:
Freitag, 14. März 2025 18:30 - 20:00
Art bzw. Nummer:
A 39169
Ort:
Bischöfliche Akademie Aachen
Leonhardstraße 18-20
52064 Aachen

"Wir werden in ein paar Monaten wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen", sagte Jens Spahn, Gesundheitsminister im Jahr 2020, bereits im April des ersten Coronajahres mit Blick auf die schwierigen politischen Entscheidungen in der Krise. 

Wie groß der Anteil dessen ist, was verziehen werden muss, was einfach in Vergessenheit geriet oder einfach unter den Teppich gekehrt wurde, das sieht je nach Standpunkt unterschiedlich aus. Es gilt,

  • die jeweiligen Interpretationsrahmen zu analysieren, die an die Aufarbeitung angelegt werden,
  • dabei das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik in den Blick zu nehmen,
  • die Aufgaben und Kompetenzen zu bewerten und vielleicht neu zu justieren.

Die Aufarbeitung startet nicht beim Nullpunkt, sondern kann aus Erfahrungen aus vorausgehenden Gesundheitskrisen schöpfen: Instrumente und Lernerfahrungen bei der Bekämpfung der Seuchen der Industrialisierungsära wie Pest und Tuberkulose lassen sich zeitgerecht anpassen, eingeschränkt auch der Spanischen Grippe, die allerdings die Welt zur Zeit eines Weltkrieges erreichte. 

Welche Lehren können wir aus der Corona-Pandemie ziehen?

Welche Lehren ziehen wir aus der jetzigen Situation und wie können wir in Zukunft Pandemien besser begegnen?

Wir sind keine Politiker und können nur Aufmerksamkeitshorizonte anbieten. Mit Blick auf die jüngere Seuchengeschichte empfehlen wir, die aktuelle Situation, Maßnahmen und ihre Wirkungen nach Abklingen der Pandemie auf allen Ebenen – international bis lokal – gründlich zu untersuchen. Das klingt nicht originell, wird aber nach einer Seuche oft vernachlässigt. Best-practice-Modelle sind zu bestimmen, die neben dem rein epidemiologischen "Outcome" auch in die kulturellen und rechtlichen Vorgaben für Deutschland passen müssen. Die Erkenntnisse sollten in international, national, regional und lokal organisierten Arbeitsgruppen, an denen Wissenschaftler und Ärzte, Politiker und Administratoren teilnehmen, auf die Notwendigkeiten und das Potenzial der jeweiligen Handlungsebene hin analysiert und in eine Infrastruktur umgesetzt werden. 

Interview von German Neuendorfer, Lektor, Verlag Herder, mit den Autoren Heiner Fangerau und Alfons Labisch zu ihrem Buch "Pest und Corona. Pandemien in Geschichte, Gegenwart und Zukunft", Verlag Herder, Freiburg, 2020

Organisatorisches

Veranstalterin 

Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen

 

Leitung 

Dr. Angela Reinders, Bischöfliche Akademie, Direktorin

 

Referent

Prof. Dr. Heiner Fangerau, geb. 1972, Direktor des Institutes für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, hat einen seiner Forschungsschwerpunkte in der Geschichte und Ethik der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts. Er ist Ehrendoktor der Carol Davila Universität Bukarest und Mitglied der Leopoldina. 

 

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