"die ich ziemlich neugierig bin" / "ut sum satis curiosa" (Egeria, Pereg. 16,3)
Abenteuerlust und Glaubenssuche. Reisen ins Heilige Land mit Kaiserin Helena, Pilgerin Egeria und anderen Frauen aus den touristischen Anfängen
Durch die Augen spätantiker Besucherinnen und Pilgerinnen, die den Heilig-Land-Tourismus hervorbrachten und förderten und deren Spuren bis heute unser Bild von der Region prägen, werden wir an diesem Wochenende Orte im heutigen Israel sehen.
Ab der sogenannten Konstantinischen Wende im 4. Jahrhundert entstand eine große Sehnsucht, an die Orte der biblischen Erzählungen zu reisen, sie mit eigenen Augen zu sehen und so einen unmittelbaren Zugang zur Botschaft Jesu zu bekommen. Als "Fünftes Evangelium" bezeichnete Kirchenvater Hieronymus, das Heilige Land, wo er sich mit Römerin Paula und ihrer Tochter in Betlehem niederlässt.
Legendär und bis heute prägend ist die Reise der Helena, Mutter Kaiser Konstantins. Mit fast 80 Jahre reiste sie ins Heilige Land, besuchte Kirchenbaustellen und ließ an markanten heilsgeschichtlichen Stätten Kirchen errichten, die bzw. deren Nachfolgebauten bis heute in jedem Programm einer Heilig-Land-Reise stehen. Es entstand eine religiöse Erinnerungslandschaft, eine Art begehbare Theologie.
Der ausführlichste spätantike Bericht einer Reise ins Heilige Land und nach Ägypten geht auf die wohl aus Nordspanien stammende Egeria zurück. Ihr Ende des 4. Jh. entstandenes Itinerarium (Reisebericht) bezeugt ihre unermüdliche Energie und Neugier. Ihr Ziel war es, möglichst viele biblische Stätten zu besuchen und den Daheimgebliebenen darüber zu berichten. Auch ihren Erzählungen ist es zu verdanken, dass das Heilige Land, insbesondere für römische Aristokratinnen, zu einem bevorzugten Reiseziel wurde.
Das Seminar eignet sich zur Vor- oder Nachbereitung einer Israelreise.
Alle Orte, die wir im Seminar aus literarischer, historischer und archäologischer Perspektive anschauen werden, finden sich auch im Programm der geplanten Studienreise der Bischöflichen Akademie im November 2021.
Referent Prof. Dr. Josef Rist ist Inhaber des Lehrstuhls für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie an der Ruhr-Universität Bochum und Leiter der Sektion für die Kunde des Christlichen Orients der Görres-Gesellschaft.
Programmablauf:
Freitag, 18. Juni 2021
17.00 Uhr "Reise nach Jerusalem". Einführung
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr Die Pilgerreise der Kaiserin Helena und ihr Bauprogramm
Samstag, 19. Juni 2021
9.00 Uhr Die Pilgerin Egeria und die Jerusalemer Traditionen
11.00 Uhr Mit Melania durch Jerusalem
12.15 Uhr Mittagessen
14.15 Uhr Paula und Hieronymus in Betlehem
15.00 Uhr Kaffee/Kuchen
15.30 Uhr Rund um den See Genezareth
Ende: 17.00 Uhr
Veranstalter | Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen |
Leitung | Katrin Rieger |
Referent/in | Prof. Dr. Josef Rist |
81,50 € |
Tagungsbeitrag / Verpflegung/ EZ *erm. 65,00 € |
123,70 € | Tagungsbeitrag / Verpflegung/ DZ *erm. 54,50 € |
48,50 € | Tagungsbeitrag / Verpflegung *erm. 35,00 € |
*Die Ermäßigung gilt für Schüler/innen, Studierende (in der Erstausbildung), Grundsicherungsempfänger/innen und Arbeitssuchende. |
Bitte melden Sie sich über den Anmeldebutton auf dieser Seite an, bei Rückfragen kontaktieren Sie gerne:
Frau Anne Schoepgens |
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0241/47996-22 | |
anne.schoepgens@bistum-aachen.de | |
Bischöfliche Akademie Leonhardstr. 18-20 52064 Aachen |
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Anmeldefrist: 08.06.2021 |