Der Spur weiterfolgen, die Außenministerin Baerbock in ihrer Laudatio zur Verleihung des Karlspreises 2022 angebahnt hat und auf der eindrücklich gerade Frauen für die Werte Europas eintreten.
Gemeinsam erhalten sie den Karlspreis in diesem Jahr, das ukrainische Volk und ihr Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj. Die Sicht auf das Volk bietet eine weitere Perspektive auf den Preis an, wie sie sich bereits im letzten Jahr durch die Verleihung an drei Frauen eröffnet hat.
Das politische Engagement für ein Leben in einem freiheitlichen System würdigte Außenministerin Annalena Baerbock als Vorbild und "Empowerment" für Menschen, ihre gemeinsame Verantwortung für eine friedliche Demokratie wahrzunehmen, weil "Abwesenheit von Krieg nicht automatisch Frieden und Freiheit bedeutet" und "ein Ende der Verteidigung der Ukraine [...] kein Ende der Gewalt, keine Freiheit, sondern das genaue Gegenteil. Wenn wir das akzeptierten, würden wir alles verraten, wofür die mutigen Männer und Frauen in der Ukraine kämpfen."
Es ist mehr als wert, dieser Spur weiterzufolgen.
Aus der Ukraine hören wir die gleichen Berichte wie aus anderen Kriegs- und Krisengebieten: Mädchen und Frauen sind im Krieg und auf der Flucht sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Sie fliehen mit den Kindern, während ihre Männer an der Front die gemeinsame Heimat verteidigen. Auf der anderen Seite ist der Frauenanteil in der ukrainischen Armee mit 22 Prozent höher als in vielen anderen Streitkräften und viele Frauen gehen mittlerweile bewusst wieder zurück, weil sie sich von Russland nicht länger vertreiben lassen wollen.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sexualisierte Kriegsgewalt in Resolution 1325 klar benannt und die Forderung an die Mitgliedsstaaten zum Schutz von Mädchen und Frauen formuliert. Gleichzeitig verpflichtet die Resolution zu einer Beteiligung von Frauen an Friedensverhandlungen, um die Verträge nachhaltiger und dauerhafter zu machen, die daraus entstehen. Damit wird sie den vielfältigen Rollen von Frauen in bewaffneten Konflikten gerecht: Sie sind mitnichten nur Opfer, sondern nehmen eine Vielfalt von Rollen ein. Als Versorgerinnen "an der Heimatfront", als Soldatinnen, als Verhandlerinnen von Friedenslösungen.
Welche ihrer Erfahrungen können die europäische Gemeinschaft stärken, resilient machen und im Einsatz für Frieden und Demokratie empowern?
Die Referentin, Lisi Maier, wurde 2021 durch die Europäische Bewegung Deutschland e.V. (EBD) als eine „Frau Europas“ ausgezeichnet. Damit ehrt diese Bewegung seit 1991 Frauen, die sich durch ihr ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen. 2012 bis 2021 war sie als ehrenamtliche Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendringes (DBJR) unter dessen Dach beteiligt am Aufbau eines nationalen Jugendrings in der Ukraine. Sie ist Mitglied im Kuratorium des Fraunhoferinstitutes für System- und Innovationsforschung (ISI), im Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie im Beirat der Charité (Universitätsmedizin Berlin): „Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch“.
Veranstalter
Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen
Stadt Aachen
Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Blue Karla
Leitung
Dr. Angela Reinders
Referent/in
Lisi Maier, geb. 1984, Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung, Berlin, Studium der Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und Soziologie an der LMU München; Staatsexamen und Lehrerlaubnis für Realschulen in Bayern, 2012 bis 2021 hauptamtliche Bundesvorsitzende des Bundes der deutschen katholischen Jugend (BDKJ)
Diese Veranstaltung können wir kostenlos anbieten.
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Marion Bautz
0241/47996-24
Bischöfliche Akademie
Leonhardstr. 18-20
52064 Aachen
Anmeldefrist: 21.04.2023