Kranken- und Altenpflege, Schule und Streetwork, Küche und Seelsorge: Sind in diesen Bereichen immer noch Ordensfrauen erwünscht, sind sie sinnvoll? Braucht es zukünftig vor allem Kontemplation?
In der „Tatort“-Folge „Wunder gibt es immer wieder“ war es immerhin Grund für das seltsame Verhalten rund um einen düsteren Mordfall in einem Frauenorden vor idyllischer bayerischer Kulisse: „Die tun alles, um das Kloster zu retten“, erkannte einer der ermittelnden Kommissare.
Es bräuchte schon ein großes Wunder, die Situation insbesondere der Frauenorden in Deutschland zu „retten“.
Die Ordensgründungen aus der Zeit der benediktinischen, franziskanischen und vinzentinischen Aufbrüche haben lange Zeit die kirchliche Landschaft in Deutschland geprägt und geistlich belebt. Doch ist der Trend weiterer Schließungen und Umnutzungen von Klöstern deutlich zu erkennen: Rund 83 Prozent der Ordensfrauen sind über 65 Jahre alt (Stand 31. Dezember 2021). Ihnen stehen etwa 2000 jüngere Ordensschwestern und 53 Novizinnen gegenüber (Zahlen für die Männerorden: 53 Prozent über 65 Jahren, 1582 jüngere Ordensmänner, 24 Novizen).
Klöster finden mittlerweile durch Investoren, mit der Unterstützung von Einrichtungen in den Bereichen Bildung oder Pflege, auch durch das „Ordensnetzwerk alternde Gemeinschaften“ der Deutschen Ordensobernkonferenz Unterstützung bei der Frage nach personellen Ressourcen, nach Möglichkeiten, wenigstens einen der Standorte auch für die kleiner werdende Gemeinschaft zu halten und sich dort wirtschaftlich verantwortbar zu versorgen.
Zu einem Jubiläum wie dem der Elisabethinnen 400 Jahre nach ihrer Gründung stellt sich drängend die Frage: Wie ist das Gründungscharisma in der heutigen Zeit zu interpretieren, zu transformieren, wie lässt es sich über die erfahrbare Gemeinschaft hinaus erzählen?
Wird es in Zukunft Ordensfrauen geben?
Links
Zahlen für die Frauenorden: https://www.orden.de/presseraum/zahlen-fakten/statistik-frauenorden
Zahlen für die Männerorden: https://www.orden.de/presseraum/zahlen-fakten/statistik-maennerorden
Veranstalter
Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Leitung
Katrin Rieger
Dr. Angela Reinders
Referentinnen
Prof. Dr. Gisela Muschiol, Lehrstuhlinhaberin für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Leiterin der Arbeitsstelle für Theologische Genderforschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät
Frauke Brauns, Sarepta-Schwester, Diakonisse, Bethel, Bielefeld
Schwester M. Johanna Koch, Generalvikarin der Schwestern der heiligen Elisabeth, Mutterhaus, Aachen, Gewinnerin des WDR-Quiz-Events "NRW-Champion" 2003
7,00 € Tagungsgebühr
Die Veranstaltung ist für Ordensleute kostenlos.
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Marion Bautz
0241 47996-24
Bischöfliche Akademie
Leonhardstr. 18-20
52064 Aachen
Anmeldefrist: 17.04.2023