Bild aus Kolumbien :Gemälde bleibt bei uns
"Desplazados" (Vertriebene) - so lautet der Titel eines Gemäldes, das der kolumbianische Künstler Freddy Sánchez Caballero geschaffen hat. Im letzten Sommer war es bei uns ausgestellt.
Nun haben wir es für das Bistum Aachen erworben und es bleibt bei uns sichtbar. Wir suchen gerade noch den besten Ort dafür. Das Bild ist nicht zuletzt ein Zeichen für die Partnerschaft des Bistums Aachen mit der Kirche Kolumbiens. Zugleich werden Vertreibung und Flucht als eine weltweite Herausforderung thematisiert.
Freddy Sánchez lebt in Medellin. Er wählt für die meisten seiner Bilder als Ambiente das kolumbianische Departement Chocó an der Pazifikküste, in dem er zuvor mehrere Jahrzehnte gelebt hat. Diese wald- und wasserreiche Region ist wegen ihres Rohstoffreichtums begehrtes Ziel für legalen und illegalen Abbau, der die Lebensgrundlagen der fast ausschließlich afrokolumbianischen und indigenen Bevölkerung und der extrem vielfältigen Flora und Fauna zerstört. Gewaltsame Übergriffe zahlreicher rivalisierender bewaffneter Gruppen, Bedrohungen, Entführungen, Ermordungen und daraus resultierend Vertreibung und Binnenflucht sind in diesem "kolumbianischen Hinterhof" trotz der Friedensbemühungen der letzten Jahre nach wie vor an der Tagesordnung.
Der Aachener Diözesanrat und der Fachbereich Weltkirche im Generalvikariat hatten den Künstler eingeladen, im Sommer 2023 drei Ausstellungen mit seinen neueren Werken in den Orten der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach und Aachen zu realisieren. Freddy Sánchez hatte außerdem während der Aachener Heiligtumsfahrt mit deutschen Freiwilligen eine Mauer an der Aachener Mefferdatisstraße bemalt - eine Kunstform, die in Kolumbien im öffentlichen Raum viel verbreiteter ist als in Deutschland.