Galerie Am Elisengarten und Bischöfliche Akademie:100 Jahre Peter Lacroix - Doppelausstellung

In seinem Werk vor allem während der Jahre 1975 bis 1989 kombiniert der Aachener Künstler den Zufall mit mathematisch scharf konzipierter Berechnung. Als Vorläufer heutiger generativer Gestaltung in der Computerkunst erzeugt er Bilder anhand eigener Codes und programmiert Grafik aus ALDI-Kassenbons.

Die Kunst zu den Kassenbons ist ab dem 20. April in der Akademie zu sehen.

Eine Zahlenformel wendet Peter Lacroix auch bei seinen „Personalis“-Bildern an. In der Schaffensphase zwischen 1985 und 2007 entstanden seine Kabbala-Porträts. Er nutzt die Grundlage jüdischer Zahlen- und Buchstabenmystik, der Kabbala, um die Zahlen in Beziehungsmuster zu übersetzen: „Ich porträtiere Personen, indem ich die Zahlen, die den Buchstaben ihres Namens entsprechen, einer bildnerischen Form zuordne“ (Peter Lacroix). Daten wie den Tag der Geburt eines Menschen, Charakter-, Herz- und Namenszahlen nutzt er ebenfalls als Werkzeuge dazu.

Die Kabbala-Portraits sind während der gesamten Ausstellungszeit zu betrachten.

In Seminar und Vortrag am 11. und 12. April 2024 ist Gelegenheit, die Kabbalamystik in der Akademie tiefer zu ergründen. 

Mitte der 1970er-Jahre widmet sich Lacroix immer mehr dem Zufall. Der Würfel wird zum bestimmenden Bildgenerator: sechs Quadrate, die sich in einem rechteckigen Feld zu einer Komposition zusammenfügen. So entstehen Bilder, die einen an das Kirchenfenster im Kölner Dom erinnern lassen. Gerhard Richter schuf es 2007 für das Südquerhaus des Kölner Doms. 36 in schwarz-weiss gestaltete und ausgewürfelte Quadrate führen zu weiterer Reduktion.

Zahlreiche Bilder dieser Periode wurden zur Ausstellung „(Un)erwartet – Die Kunst des Zufalls“ im Kunstmuseum Stuttgart in der Zeit vom September 2016 bis Februar 2017 ausgeliehen.