Geschlossenes Seminar mit dem Katholischen Akademischen Ausländerdienst (KAAD) :Rassismus besprechbar machen
Viele derjenigen, die in Deutschland studieren, erfahren in ihrem Alltag rassistische Diskriminierung aufgrund ihrer kulturellen Merkmale (Religion, Nationalität etc.) und bzw. oder biologischen Zuschreibungen (Hautfarbe, Haarstruktur etc.). Auch wenn rassistisches Denken heutzutage meist weniger offen sichtbar ist, ist diese spezifische Diskriminierungsform strukturell tief in ihrem alltäglichen gesellschaftlichen und kulturellen Leben verankert.
Bei Rassismus handelt es sich um eine Ideologie, die auf der jahrhundertealten „Rassenlehre“ aufbaut, die im Kontext der Aufklärung und europäischen Kolonialisierung entstand. Sie wurde benötigt, um Kolonialherrschaft und damit einhergehende Ausbeutung zu legitimieren. Dabei sollte sowohl eine kulturelle Dominanz Weißer Menschen definiert als auch eine ökonomische Vorherrschaft gefestigt werden. Seither dient sie der Sicherstellung von Privilegien und Priorisierung von Belangen Weißer Menschen.
Das Seminar beschäftigt sich mit Rassismus als gesellschaftsstrukturierendes System und nimmt somit in den Blick, wie Rassismus auf individueller und kollektiver Ebene wirkt. Ebenso sollen angrenzende Themen wie Intersektionalität in Form von Mehrfachdiskriminierung behandelt werden.
Indem das Seminar verschiedene Perspektiven vermittelt, verfolgt es die Ziele,
- die Studierenden für dieses Thema zu sensibilisieren,
- ihre Sprechfähigkeit zu fördern
- und gemeinsam, anhand von Erfahrungsberichten und praktischen Hinweisen,Handlungsmöglichkeiten zu erschließen.
Das Seminar wird im Plenum kein Safer Space für BIPoc sein, sondern einen gemischten Raum anbieten, in dem sich Stipendiatinnen und Stipendiaten mit unterschiedlichen Leveln an Rassismuserfahrung diskriminierungssensibel und wertschätzend begegnen können. Dabei sollen auch Resilienz, Wehrhaftigkeit und psychische Gesundheit von rassifizierten Personen besprochen sowie ein permanent zugänglicher Safer Space mit rassismus-sensibler psychologischer Begleitung angeboten werden.
Es hat außerdem zum Ziel, zu erkennen, warum es sich trotz oder gerade wegen der Kontroversität lohnt, dem Thema Raum zu geben.
Organisatorisches
Veranstalterin
Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Leitung
Dr. Laura Büttgen, Bischöfliche Akademie Aachen
Dr. Marko Kuhn; Miriam Rossmerkel, KAAD
Referent:innen
Jinan Dib, Soziolinguistin und politische Bildungsreferentin
Fabian Ceska und Tobias Spiegelberg, Referenten von Detox Identity
Rose Kapuya, Psychotherapeutin
Geistliche Begleitung
Dr. Stefan Voges, Fachbereichsleitung Geistliches Leben, Bischöfliches Generalvikariat