Gegensätze anerkennen, Unklarheiten aushalten, Gemeinsamkeiten entdecken:Sinnhorizonte an den Grenzen
"Jetzt plötzlich sieht man ein Klima von Gewalt, man sieht, wie die Meinungsfreiheit angetastet wird, dass Menschen Taten begehen, die nicht sein dürfen und die wir nicht haben wollen. Und dagegen möchte ich mich wehren. Wir müssen eine politische Debatte führen ..."
Was wie ein aktuelles Zitat klingt, sagte Jan Pieter Balkenende als Ministerpräsident der Niederlande (2002-2010) vor 20 Jahren, nachdem der provokante niederländische Filmemacher Theo van Gogh am 2. November 2004 auf offener Straße von einem radikalen Islamisten ermordet worden war.
Der Mord war ein Einschnitt, ähnlich wie es der 11. September 2001 weltweit gewesen war. Er markierte das Ende der Vorstellung, die Niederlande seien ein Land der toleranten Idylle, sowie den Durchbruch der Rechten bis hin zum Wahlsieg 2024 unter der Führung des Rechtspopulisten Geert Wilders.
Dass im Nachkriegsdeutschland rechtspopulistische Tendenzen nie ganz verschwunden sind und momentan wieder erstarken, knüpft sich nicht an ein Datum wie in den Niederlanden, macht jedoch nicht weniger Sorge. Die rechtspopulistische Partei hat in Deutschland wieder Zulauf, in Belgien gewann zuletzt flämische Nationalisten die Parlamentswahlen, obwohl die Umfragen auch der rechtsextremistischen Partei gute Chancen ausgerechnet hatten.
Populismus setzt auf einfache Lösungen. Die politische Debatte, die schon Balkenende anmahnte, erfordert den differenzierten Blick, auch den selbstkritischen. Sie braucht Ambiguitätstoleranz und den Willen, ein gutes Miteinander zu gestalten.
Zitat von Jan Pieter Balkenende nach „Wir waren naiv ...“ Interview mit Max Pam, Amsterdam 2004, https://www.deutschlandfunk.de/wir-waren-naiv-100.html
"Plotseling zien we een klimaat van geweld, zien we hoe de vrijheid van meningsuiting wordt aangetast, en dat mensen daden stellen die niet zouden mogen en die we niet willen. En daar wil ik mij tegen verzetten. We moeten een politiek debat voeren."
Wat als een actueel citaat klinkt, zei Jan Pieter Balkenende, minister-president van Nederland (2002–2010), twintig jaar geleden. Aanleiding was de moord op de Nederlandse filmmaker Theo van Gogh op 2 november 2004 door een radicale islamist.
De moord was een keerpunt, vergelijkbaar met 11 september 2001, en markeerde het einde van het idee dat Nederland een land van idyllische tolerantie was. Het effende de weg voor de opkomst van populistische bewegingen, die in 2024 leidden tot de verkiezingsoverwinning van Geert Wilders.
Ook in Duitsland en België winnen rechtspopulistische krachten opnieuw aan invloed, zijn misschien nooit verdwenen. Populisme biedt eenvoudige oplossingen, maar voor een echte politieke debatcultuur zijn ambiguïtolerantie, kritische zelfreflectie en de bereidheid tot genuanceerde uitwisseling onmisbaar.
Citaat van Jan Pieter Balkenende na „Wir waren naiv ...“ (We waren naïef ...”), Interview met Max Pam, Amsterdam 2004, https://www.deutschlandfunk.de/wir-waren-naiv-100.html
Was Sie erwartet
Der Workshop unter Leitung von Junus el-Naggar bietet Raum für Impulse, Übungen und einen methodisch begleiteten Austausch. Ziel ist es, den Umgang mit Ambiguitäten zu trainieren und eine demokratische Debattenkultur zu stärken.
Teilnehmende erwartet:
- Impulse zum Thema Ambiguitätstoleranz
- methodische Einheiten mit Raum für Diskussion und Austausch
- Übungen für eine differenzierte und reflektierte politische Kommunikation
- Austausch über die Fortsetzung eines deutsch-niederländischen ThinkTanks
- Ausklang mit einem lockeren Beisammensein
Wat u te wachten staat
De workshop onder leiding van Junus el-Naggar biedt ruimte voor inzichten, oefeningen en een methodisch begeleide discussie. Het doel is om het omgaan met ambiguïteit te trainen en een democratische debatcultuur te versterken.
- Inspirerende inzichten over ambiguïtolerantie
- Methodische eenheden met ruimte voor discussie en uitwisseling
- Oefeningen voor genuanceerde en reflectieve politieke communicatie
- Uitwisseling over de voortzetting van een Duits-Nederlandse ThinkTank
- Afsluiting met een informeel samenzijn
Organisatorisches
Veranstalterin
Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Leitung
Dr. Angela Reinders, Bischöfliche Akademie, Direktorin
Referent
Dr. Junus el-Naggar hat Islamische Theologie und Anglistik studiert, war von 2018 bis 2023 nebenberuflich Mitarbeiter am Lehrstuhl für Gegenwartsbezogene Islamforschung der Universität Osnabrück und hat als Promotionsstipendiat des Avicenna-Studienwerks im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften promoviert. Sein Bildungsweg umfasste Stationen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kanada, dem Oman und den USA. Seit 2023 leitet er das Projekt CleaRNetworking, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird. Ziel des Projekts ist, einen professionellen Umgang mit Verschwörungsideologien, Extremismus, Radikalisierung und gewaltbefürwortenden Phänomenen zu schulen, insbesondere im schulischen Kontext. Parallel wird ein Netzwerk aus denjenigen Personen aufgebaut, die diese Weiterbildung durchlaufen.
Kosten
16,00 € / 11,00 €* Tagungsbeitrag incl. Tagungsverpflegung (Kaffee und Kuchen sowie Fingerfood)
* Die Ermäßigung gilt für Schüler:innen, Studierende (bis zur BAföG-Fördergrenze, das Studium wurde also vor Vollendung des 45. Lebensjahres begonnen), Auszubildende, Bundesfreiwilligendienste sowie Empfänger:innen von Grundsicherung und Arbeitssuchende. Bitte legen Sie einen Nachweis zu Beginn der Veranstaltung vor.
Den Tagungsbeitrag zahlen Sie bitte bei Ankunft an der Rezeption, bar oder per EC-Karte (keine Kreditkarten).
Anmeldung
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Bei Rückfragen erreichen Sie uns unter:
0241 47996-33
Bischöfliche Akademie
Leonhardstraße 18-20
52064 Aachen
Anmeldeschluss: 07.06.2025
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